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20.1.02 Ismaninger Winterlaufserie über 16,8 km
1:24:00, oder besser gesagt: 5:00 min/km war das Ziel. Im letzten Jahr hatte ich 1:26:51 geschafft. Die Voraussetzungen für eine solche Zeit waren nicht besonders gut. In der Woche vor dem Lauf hatte ich einen
“Blitzschnupfen”. Er kam am Dienstag und ging am Freitag. Ich dachte, ein Start käme überhaupt nicht in Frage. Aber es ging dann doch. Am Morgen vor dem Start nieselte es auf den gefrorenen Boden und im Radio wurde
ständig vor Glatteis gewarnt. Insgeheim hatte ich mein Ziel schon etwas revidiert. Als ich jedoch am Start ankam,
fing die Sonne an zu scheinen! Lediglich der kalte Wind störte mich etwas, aber der Lauf ging überwiegend durch
den Wald. Da der erste km ziemlich eng und das Starterfeld mit ca. 800 ziemlich groß ist, rannte ich den ersten km
mit 4:45 min. flott weg. Dann ging ich etwas “vom Gas” und lief kontinuierlich knapp unter 5:00 min. Unterwegs gaben einige wegen dem Glatteis auf und es gab auch etliche Stürze. Der Untergrund war die meiste Zeit
einigermaßen in Ordnung. Isarabwärts bis zur Wende war ich fast euphorisch wegen den guten Zeiten. Allerdings lief es nach der Wende nicht mehr so recht. 10 km passierte ich zwar mit 48:52, allerdings benötigte ich für den
letzten km ganze 5:07 min. Ich schob das auf mangelnde Konzentration o.ä. und lief weiter, als ob nicht gewesen sei. Allerdings spürte ich, daß ich nicht viel zuzusetzen hatte. Bis km 11 vergingen wieder 5:02 min. und ich
versuchte etwas schneller zu laufen. Das gelang jedoch nicht und ich fing an depressiv zu werden. Ich wollte, konnte aber nicht mehr...Mein Puls ging auch langsam nach unten. Mir fehlten schlicht die nötigen Reserven. Mit
aller Kraft kämpfte ich mich aus dem Tief und blieb zumindest ständig an den 5:00 min. und konnte so den Vorsprung, den ich in der ersten Hälfte herausgelaufen hatte, einigermaßen halten. Im Ziel staunte ich jedoch nicht
schlecht, als ich eine Zeit von 1:22:32 stoppte! Irgendwo muß bei den KM-Markierungen ein Fehler sein. Für
diese Bedingungen ist es eine Super-Zeit und mit der hf von 176 bin ich auch zufrieden. Die Zeit von 4:55 min./km war so nicht vorhersehbar. Ich bin begeistert !!!
24.2.02 Ismaninger Winterlaufserie über 21,1 km
Was nehme ich mir für diesen Lauf vor? Im Training hatte ich gerade 3 Bergläufe mit 42 km und 880 HM auf dem
Buckel und eine Stunde vor dem Start wechseln sich strahlender Sonnenschein und heftige Schneeböen im Minutentakt ab. Zunächst mußte die Kleiderfrage erledigt werden. Ich entschied mich für ein langarmiges
Thermoshirt und zog ein Leibchen drüber. Im Gürtel hatte ich 4 kleine Flaschen mit Ultra Buffer und kurz vor dem Lauf zog ich mir ein Squeezy rein. Trotz des katastrophalen Wetters und den unbekannten Streckenverhältnisse
warer sehr viele Läufer am Start erschienen. Ich beschloß, einfach die ersten 2 - 3 km locker im 5-er Schnitt mitzulaufen und dann zu entscheiden wie es weitergeht. Isar-abwärts hatten wir überwiegend Sonnenschein und
kaum Wind. Das veranlasste einige Teilnehmer dazu mächtig auf’s Gas zu gehen. Ich lief meinen Stiefel und ließ sie ziehen. Nach 5 km war ich mit knapp unter 25 Min. gut dabei und mir ging es blendend. Ich wollte das Tempo
halten und in der 2. Hälfte schauen was geht. Die 10 km passierte ich mit rund 49:45. Nicht sensationell, aber vielversprechend. Ab km 11 schlug das Wetter um. Es kam ein böiger Seitenwind mit leichtem Schneefall auf, der
fast pausenlos blies. Es stellte sich heraus, das ich in der Kleidungsfrage richtig entschieden habe. Erst war es eher
zu warm, dann hat es mich leicht gefröstelt, aber die meisten anderen haben richtig geschwitzt oder richtig gefroren. Ich erhöhte die Atemfrequenz und mit der “2. Luft” konnte ich mein Anfangstempo halten. Wie eine Maschine
spulte ich die km ab und ich überholte viele Läufer/innen, die vor der Halbzeit an mir vorbeigezogen waren. So ab
km 17 zeichnete es sich ab, daß ich meine bisherige HM-Bestzeit von 1:46:11 unterbieten konnte. Da die Strecke,
bis auf wenige Ausnahmen, gut zu laufen war, wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen. Ich setzte alles daran, die km-Zeit knapp unter 5 Min. zu halten. Das gelang mir bis in’s Ziel und die Zeit von 1:45:05
war sensationell !!! Ich lief durch’s Ziel und riß die Arme hoch. Mir erhobenen Armen und Jubelrufen drehte ich eine Ehrenrunde auf der Bahn und konnte mich kaum beruhigen. Die Hf von 176 war im Rahmen.
17.3.02 Forstenrieder Volkslauf über 26 km
Bei der Abfahrt nach Forstenried herrschte in München bei 5 C dichter Nebel. Rund eine Stunde vor dem Start
kam die Sonne raus und es wurde ein wunderschöner Tag. Viele der rund 1.200 Läufer hatten sich zu warm angezogen. Einige mußten deswegen später auch aussteigen. Mir war es heute wichtig, über diese Distanz (so weit
bin ich im Wettkampf noch nie gelaufen) Erfahrungen zu sammeln. Die Zeit sollte bei 5:20 min/km liegen. Ich lief locker los und schwamm im Feld ruhig mit. Km 1 + 2 durchlief ich mit 5:35 und 5:25. Dann war etwas mehr Platz
und ich versuchte meine gewünschte Geschwindigkeit zu halten. Leider gab es nur bei Km 1, 2, 5, 10 und 13 Markierungen, sodaß ich nicht ganz sicher war, ob ich im Soll bin. Aber es hat hervorragend geklappt. Ich lief mit
meinen 4 kleinen Trinkflaschen und 4 Squeezy, die ich bei km 8, 12, 16 und 20 zu mir nahm. Ansonsten nahm ich 4x Wasser an den Verpflegungsständen zu mir. Allerdings kann ich nicht beim Laufen aus Bechern trinken. Einmal
verschluckte ich mich ganz übel... Die erste Runde über 13 km absolvierte ich in perfekten 1:09:31. Danach wurde es einsam auf der Strecke, da die Mehrheit nur eine Runde lief. Bei km 15 begannen die Waden ganz langsam hart
zu werden. Bei km 18 begannen die Füße weh zu tun. Bei km 20 hatte ich ein Tief. Dann gelang es mir, mich selbst zu motivieren und das Tempo leicht zu steigern. Allerdings war mir auch klar, daß ich keine nennenswerten
Reserven mehr habe. Ich hatte in den Tagen zuvor eine ganz leichte Halsentzündung und war daher auch etwas vorsichtig. Vor allem kontrollierte ich ständig meinen Puls, den ich nicht über 175 steigen ließ. Nach 24 km war ich
wieder oben auf und guter Dinge, die angepeilte Zeit zu erreichen. Mit 2:18:15 lief ich in das Ziel ein und die Zuschauer sahen einen rundum zufriedenen Anjo (Danke Dirk !). Die zweite Runde lief ich mit 1:08:44 etwas
schneller als die erste und unterbot die angestrebte Zeit um 25 Sekunden. Die Hf von 174 war bei dieser Wärme sehr gut.
7.4.02 Augusta Halbmarathon in Augsburg über 21,1 km
Wegen Erkältung ausgefallen. Hier war erstmalig eine “hauptsache-ankommen.de” Mannschaft gemeldet und sie konnte ausgerechnet wegen mir nicht starten!
27.4.02 Ingolstädter Halbmarathon über 21,1 km
Letzter Test vor dem Wien-Marathon. Ich hatte mir vorgenommen, unter 1:50 zu laufen und mir einfach meine
Form zu bestätigen. Aus dem letzten Jahr weiß ich, daß die Strecke ohnehin nicht für Bestzeiten taugt. Allerdings
war ich auf die neue Streckenführung gespannt. Eine Stunde vor dem Start bekam ich problemlos einen Parkplatz. Bei der Nummernausgabe gab’s die erste Überraschung: Kein Gedränge! Hier haben die Organisatoren dazu
gelernt. Da ich als Testläufer für Running pur unterwegs war, gab’s für mich leider kein ODLO-Funktionsshirt. Als
ich mich an die Dame am Informationsstand wandte, ließ sich auch dieses Problem lösen. Danke dafür !!! Die Teilnehmer und die zahlreichen Zuschauer bekamen einiges geboten (sofern sie sich für das Laufen interessierten).
Ich nahm 10 Min. vor dem Start auf der Brücke im hinteren Feld des “1:45” - Blocks aufstellung. Es gab hier
Zugläufer für die 1:45 und die 2:00. Die Teilnehmer haben sich sehr fair verhalten. Der Start verlief außerordentlich
diszipliniert. Die Startrunde von 3 km durch die Innenstadt war ein Traum! Tausende von begeisterten Zuschauern
säumten die Strecke und feuerten die Läufer frenetisch an. Ein Superpublikum !!! Ich ließ mich ein wenig verführen und lief etwas schneller als die geplanten 5:12 min/km. Am Ende der ersten Runde wurde es etwas eng, als man
den schnelleren Läufern begegnete und der Weg in der Mitte geteilt war. Dann kam eine 180 Grad-Kehre, die sicherlich nicht optimal ist. Die Strecke der zweiten und dritten Runde à 9 km erwies sich als sehr anspruchsvoll. Es
gab viele kurze Steigungen und teilweise schlechten Straßenbelag, bzw. geschotterte Wege. Bereits ab km 12 sah man die ersten Teilnehmer gehen. Ich selbst habe 2 Läufer gesehen, die vom Roten Kreuz wegen
Kreislaufproblemen behandelt wurden. Unter den rund 2.500 Startern gab es offenbar viele, die diese Distanz zum
ersten Mal angingen und die eigene Leistungsfähigkeit etwas überschätzt hatten. Mir erging es allerdings auch nicht
besonders. Zwar hatte ich in der ersten Hälfte einige Zeit gut gemacht, doch benötigte ich dieses Polster zum Ende hin. Die letzten 3 km dauerten je 5:22 - 5:33 und so kam ich, umjubelt von dem fantastischen Publikum, mit
1:49:01 im Ziel an. Mit einer Hf von 176 im Schnitt wird die Belastung doch deutlich. Der Ingolstädter HM ist ein
echter FunRun. Wer die Distanz als Event bestreiten möchte, ist hier genau richtig. Die Organisation ist vorbildlich.
Das Startgeld von 25 € ist sicherlich hoch. Aber der Service auch. Wo bekommt man sonst eine Ergebnis-CD nach Hause geschickt? Mir hat’s Spaß gemacht und ich habe kämpfen müssen. In 4 Wochen schlägt für mich die
Stunde der Wahrheit...
26.5.02 Vienna - Marathon über 42,2 km
Tja, was soll ich dazu sagen??? Wieder einmal gelingt es mir nicht, ohne gesundheitliche Probleme die “heiße” Phase vor dem Marathon zu überstehen. Wieder einmal muß ich mein Debut verschieben...
14.6.02 Stundenlauf in der ZHS München
Unter Berücksichtigung meines Leistungsstandes und dem letztjähigen Ergebnis von 12,9 km, erhoffte ich mir eine
Distanz zwischen 12,5 und 13 km. Seit 14 Tagen konnte ich wieder normal trainieren und die Distanz als solche bereitet mir keine Probleme. Ich nahm mir vor, Rundenzeiten von 1:50 min zu laufen um nach etwa einer halben
Stunde zu sehen, wie es läuft und zu entscheiden, wie es es weiter geht. Es war heiß (ca. 27 C im Schatten) und windstill. Aufgrund des guten Wetters waren nur etwa 20 Teilnehmer erschienen. Dadurch war das Feld sehr
übersichtlich. Ich lief die erste Runde in 1:46 um dann etwas vom Tempo zu gehen. Mir war sehr schnell klar, daß
die 13 km heute nicht zu schaffen waren. Daher strebte ich eine revidierte Rundenzeit von 1:52 an. Das gelang mir nur die ersten Runden. Meine Hf blieb zwar im Rahmen, aber die Power verließ mich. Okay, mit 1:55 konnte ich
auch noch leben. Nach etwa 15 Min. kamen mir die ersten Zweifel, ob ich überhaupt das Ziel erreichen würde. Nach 20 Minuten und Rundenzeiten von 2:00 dachte ich an’s aussteigen. Ich lief noch etwas langsamer.
Mittlerweile hatten sich meine Innenschenkel wundgerieben. Es brannte höllisch. Okay, “hauptsache-ankommen” heißt meine Homepage. Also das Tempo weiter reduzieren und die Zähne zusammenbeißen. Ich verlegte mich
darauf das Trinken während dem Laufen zu üben. Jede zweite Runde nahm ich einen Becher. Nicht einmal das Trinken wollte mir gelingen. Die Rundenzeiten gingen langsam weiter zurück. Es wurde mir klar, daß ich
wahrscheinlich nicht einmal 12 km schaffen würde. Ich lief auf die 2:10 zu. Etwa 10 Minuten vor Schluß hatte ich
dann ein Tempo, bei dem ich das Gefühl hatte, es bis zum Ziel zu schaffen. Meine Innenschenkel waren die Hölle. Es brannte immer schlimmer. Warum habe ich mir keine Vaseline dahin geschmiert ??? Ich zählte die Runden
rückwärts. 4 Minuten vor Schluß war ich so erleichtert, daß ich die letzten Meter kaum noch wahrnahm. Auf der
einen Seite war ich nach der Schlußsirene etwas stolz auf mich, weil ich nicht aufgegeben hatte. Aber als ich auf die
Runden meiner Pulsuhr sah, fiel ich in ein Loch. Nicht einmal 28 ganze Runden geschafft! Schlappe 11,54 km hatte ich zurückgelegt! Es war zum kotzen. Das Auslaufen schenkte ich mir, da ich wegen den brennenden
Innenschenkel eh’ nicht mehr laufen konnte. Sehr bitter....
7.7.02 Münchner Stadtlauf über 17 km (statt 21,1)
In diesem Jahr war das Wetter den Läufern hold. Ca. 14 C und Sonnenschein. Es herrschte das übliche Chaos vor
dem Start, das die routinierten Teilnehmer gelassen hinnahmen. OB Ude war wieder gut aufgelegt und unterhielt die Läufer mit launigen Sprüchen. Etwa 9.000 Beinpaare setzten sich mit dem Startschuß in Bewegung um dann
wieder zu stoppen. Man kennt das ja. Ich bin der Meinung, daß das Teilnehmerfeld mittlerweile zu groß geworden
ist, bzw. die Strecke ist für diese Läufermassen zu schmal und winkelig. Leider haben viele Teilnehmer auch nicht
verstanden, daß es sich hier um einen “Volkslauf” handelt. Überall wurden Absperrungen eingerissen um abkürzen zu können und Helfer, die sich in der Weg stellten wurden einfach über den Haufen gerannt. Andere starteten als
Gruppe und mußte natürlich zusammenbleiben. Ein Vorbeilaufen war teilweise unmöglich. An den Verpflegungsständen herrschten chaotische Zustände, die auch auf hoffnungslos überforderte Helfer zurückzuführen
ist. Irgendwann stimmten dann auch die km-Markierungen nicht mehr und die Meute wähnte sich komplett in neuen Zeidimensionen, als plötzlich das 12 km-Schild auftausche, obwohl man erst 8 km zurückgelegt hatte. Der
Hit war die Zusammenführung der beiden Teilnehmerfelder. Schließlich liefen auch noch rund 6.000 Leute bei dem 10 km-Lauf mit. Alle trafen sich an einem Verpflegungsstand. Hier brach dann zeitweise alles zusammen. Nach
einem km mußten die “Roten” (HM) dann links abbiegen und die “Blauen” (10 km) rechts. Klappte natürlich reibungslos... Nach weiteren 2 km traf man sich wieder und trabte (von Laufen wollen wir hier nicht reden) den
restlichen Weg wieder gemeinsam bis zum Ziel. Unter diesen Voraussetzungen war das sicherlich meine letzte Teilnahme an dieser Veranstaltung. Im Ziel hatte ich 1:27:07 auf der Uhr und war unter den Gegebenheiten mehr
als zufrieden. Mir ging es blendend und ich hätte die fehlenden 4 km locker in dem Tempo laufen können. Die für meine Verhältnisse sehr niedrige Hf von 170 zeigt, daß ich hier durchaus noch Reserven hatte. In Anbetracht
meines derzeitigen Leistungsstandes ist das ein prima Ergebnis.
1.9.02 Halbmarathon Altötting
Vor diesem Lauf war ich schon etwas nervös. Die letzten Monate waren ja doch ziemlich verkorkst und ich bin in
einem Formtief. Anfang des Jahres hatte ich vor, heute hier meine Bestzeit knacken. Mittlerweile war ich davon
abgerückt und wollte als Minimalziel unter 1:50 Std. laufen. Insgeheim habe ich natürlich darauf spekuliert, daß ich
mich selbst überrasche und vielleicht sogar unter 1:46 komme. In der letzten Woche habe ich mich gut gefühlt und war sehr motiviert. In München herrschten morgens ideale Bedingungen: Bedeckt und 16 C. Leider fing es auf dem
Weg nach AÖ an zu regnen und es hörte nicht mehr auf. Im strömenden Regen holte ich meine Startunterlagen und
freute mich mal wieder über die professionelle Organisation. Ich blieb bis 10 Min. vor dem Start im Auto sitzen um
nicht schon klatschnass an den Start zu gehen. Ich lief mich praktisch gar nicht warm und dehnte auch nur minimal. Mit dem Startschuß setzten sich rund 1.400 Läufer in Bewegung. Der Regen ließ zwar etwas nach, sollte uns
jedoch bis in’s Ziel begleiten. Auf den ersten km fühlte ich mich wohl und ich war guter Dinge. Da es fast nur durch
den Wald ging, war es ein wenig rutschig und der Boden etwas tief. Das beeindruckte mich jedoch nicht und ich lief in meinem Wohlfühltempo. Nach etwa 20 Min. hatte sich das Feld so weit auseinandergezogen, daß ich
bequem laufen konnte. Anfangs war es teilweise doch etwas eng. Die Marke 10 km passierte ich mit 51:39 Min.und lag damit exakt in der geplanten Zeit. Die angebotene Versorgung schlug ich regelmäßig aus und bediente
mich aus meinem Laufgürtel mit einem Mix aus “Ultra Buffer” und “Maxim”. Zudem hatte ich 2 Squeezy dabei. Der
elfte km fiel mir etwas schwer, aber ich achtete nicht weiter darauf. Aber auch die nächsten 1.000 m liefen nicht so,
wie ich es mir vorgestellt hatte. Mir machte offenbar die feuchte Luft zu schaffen, da ich auch das Gefühl hatte, nicht richtig Luft zu bekommen. Ich wurde langsamer. Keine Ahnung, was mit mir los war. Plötzlich hatte ich
Zweifel, daß ich es überhaupt bis in’s Ziel schaffe. Irgendwie wollten meine Beine nicht so wie ich wollte. Ich konzentrierte mich und achtete auf den Laufstil und die Atmung. Half nix. Die anderen Läufer begannen mich zu
überholen. Ein schlechtes Zeichen! Es wurde immer schlimmer. Ich lief Zeiten zwischen 5:16 und 5:26 den km. Wie ein Anfänger! Im letzen Jahr bin ich hier persönliche Bestzeit gelaufen! Es begann ein langer und zäher Kampf
mit meinem Körper und ich sah lange nicht wie der Sieger aus. Erst 2 km vor dem Ziel ging es mir wieder etwas
besser und ich konnte die letzten Reserven mobilisieren. Mittlerweile war mir die Zeit schon egal. Im Ziel stoppte ich 1:49:47 und war absolut happy, daß ich doch noch unter der 1:50 geblieben bin. Trotzdem war ich alles in
allem sehr entäuscht. Ich Nachhinein glaube ich, daß ich zu überheblich an den Lauf herangegangen bin. Im Vorfeld
habe ich mir viele Argumente zurechtgedreht, warum es ein guter Lauf werden wird. Der heutige Tag sollte mir eine Lehre sein...
13.10.2002 Medien-Marathon in München
Diesmal habe ich es geschafft!!! Hier ist der ausführliche Bericht.
8.12.2002 Ismaninger Winterlaufserie über 12,7 km
Der Lauf sollte meine Standortbestimmung für die nächsten Monate werden. Leider habe ich mich auf der
Weihnachtsfeier der Firma alkoholmäßig etwas gehen lassen. Das war keine gute Vorbereitung. In der Nacht vor dem Lauf sank die Temperatur deutlich unter 0 Grad und am Start wehte ein kräftiger und eisiger Wind.
Traditionell geriet die Kleiderfrage zum Lotteriespiel. Ich lief in langen Hosen und einem dünnerem Thermoshirt, über das ich ein T-Shirt gezogen hatte. Stirnband und dünne Handschuhe machten mein Outfit komplett. Meine
Ursprüngliche Wunschzeit war 1:01:00 Std. gewesen. Mit dem alkoholbedingten Handicap habe ich mir eine Zeit von knapp unter 5:00 min/km zugetraut. Ich lief nach dem Startschuß flott weg und mein Puls preschte auf knapp
180 Schläge hoch. Die ersten drei km absolvierte ich mit Zeiten um die 4:38 min/km und mir ging es blendend. Allerdings versuchte ich etwas langsamer zu laufen, da ich mir nicht sicher war, daß das Wohlbefinden bis zum Ziel
anhält. Und so kam es dann auch. Bei der Wende war mir längst klar, daß ich den Lauf zu schnell angegangen bin.
Die km-Zeiten langen bei 4:32 bis 4:50 und diese Unbeständigkeit ist kein gutes Zeichen. So fiel es mir auch immer schwerer, das Thempo einigermaßen zu halten. Zum Glück hatte ich nicht, wie viele Läufer, mit zu warmer
Kleidung zu kämpfen. Ab km 8 pfiff ich auf dem letzten Loch. Ich versuchte mich vergeblich zu motivieren. Irgendwann hängte ich mich dann an einen Läufer dran, der mich überholt hatte und ließ mich ziehen. Es kostete
mich sehr viel Energie und Überwindung. Zu meinem Unglück machte er nach etwa 2 weiteren km selbst etwas schlapp und wurde langsamer. Meine 10 km Durchgangszeit war mit 46:57 min. dennoch ziemlich passabel. Ich
suchte mir also einen anderen Zugläufer, fand aber keinen passenden. Während der letzten 2 km dachte ich mehrfach an’s Stehenbleiben. Das letzte Stück vor dem Ziel war mit zwei kleinen Anstiegen versehen und dann
kam der eiskalte Gegenwind, der einen völlig demotivierte. Trotz allem war ich mit meiner Zeit von 1:00:58 Std.
(4:48 min/km) ziemlich zufrieden, da ich mehr aus mir rausgeholt hatte, als ich es für möglich hielt. Aber mein Puls
von 182 zeigt auch, daß ich mit mehr Disziplin in der Vorbereitung eventuell sehr nahe an die 1:00 gekommen wäre.
31.12.2002 Münchner Silvesterlauf
Für heute hatte ich mir einiges vorgenommen. Anständiges Wetter vorausgesetzt wollte ich eine neue 10
km-Bestzeit laufen. Nun, daß Wetter war perfekt: 10 C, trocken und fast windstill. Das hat natürlich auch einige Nachmelder angelockt, so dass wohl rund 2.000 Teilnehmer auf dem 5 km - Rundkurs unterwegs waren. Ich habe mich, gemäß meiner Leistungsfähigkeit in
der Startgruppe eingeordnet und bin gleich ordentlich losgezogen. Meine km-Zeiten sollten auf jeden Fall unter 4:40 min. liegen. Das konnte ich auch auf den ersten beiden Kilometern sehr gut realisieren. Die km 3 + 4 lief ich mit fast 4:30 min. und war vollauf zufrieden. Am
Ende der ersten Runde wurde ich von Freunden phantastisch angefeuert und ich ging sehr optimistisch in die zweite Runde. Hier merkte ich allerdings bald, daß ich nicht mehr allzuviele Reserven
hatte. Trotzdem versuchte ich das Tempo zu halten. Das gelang mir dann doch sehr gut und ich lief exakt die Zeiten der ersten Runde. Nach 8,5 km setzte ich zum Schlußspurt an, wurde dann jedoch unsicher, ob das nicht
etwas zu früh gewesen sein könnte. Aber ich überwand die Zweifel und gab alles. Im Ziel konnte ich mich über eine phantastische Zeit von 46:21 min. freuen. Die Herzfrequenz war mit 182 in Ordnung. Als ich mich zu
Hause auf die Waage stellte, lag ich etwa 2 kg über meinem Gewicht der letzten Wochen. Weihnachten hat einfach seine Spuren hinterlassen. Mit
einer gezielteren Vorbereitung auf diese Distanz müßte bald auch eine Zeit mit 45:?? drin sein. Ein schöner Jahresausklang bei einer tollen Veranstaltung! Dies fand übrigens auch mein Sohn, der seine Medallie voller Stolz trägt
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